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PFLUG, m. aratrum. ein altes (dem goth. jedoch fehlendes) lehnwort, das die Germanen schon vor der zeit der ersten lautverschiebung auf ihren wanderungen müssen angenommen haben (vgl. gramm. 1, 397. 3, 414): langobardisch in latinisierter form plovus, plous (lex Roth. 293 um die mitte des 7. jahrh.); ahd. plôh, pluag, verschoben phluog, phluoch, fluoc, fluog; mhd. phluoc, pfluoc; md. phlûc, phlûch, plûc; mnd. plôch, plûch (SCHILLER-LÜBBEN 3, 349b), nd. ploog, plaug (SCHAMBACH 156a); mnl. ploegh (KILIAN 407b), nnl. ploeg; ags. plôh (LEO 521, 20), altengl. plow, neuengl. plough; altfries. ploch, neufries. pluwge, nordfries. plog (RICHTHOFEN 980a); altn. plôgr, schwed. plog, dän. ploug, plov. dazu stimmt die wol aus dem germanischen entlehnte (gramm. 3, 414, dagegen wird gesch. der d. sprache 56 entlehnung aus dem slav. vermutet) lituslav. sippe: lit. pliugás, altslav. russ. plug?, poln. plug, böhm. pluh MIKLOSICH 574b. die etymologie des wortes harrt noch der endgültigen aufklärung, die auch hier nicht gegeben werden kann; nur einige ältere und neuere vermutungen über die abstammung mögen aufgezählt werden: EGENOLFF historie der deutschen sprache (1735) 1, 147 leitet es ab von griech. ?????? (mit und ohne ???, das erdreich umwenden, umpflügen, lat. bei Ennius polare agros); J. GRIMM geschichte der d. sprache 56 stellt pflug mit sanskr. plava schiff, griech. ?????? zusammen ('sowie die Arier von einem das meer durchpflügenden schiff sprachen, so sprachen sie auch von einem über die felder hinsegelnden pflug, und so kam es, dasz derselbe name beiden werkzeugen beigelegt wurde' M. MÜLLER vorlesungen über d. wissenschaft der sprache 1, 214), während ZEHETMAYR 337b es zu dem aus derselben wurzel wie sanskr. plava abgeleiteten lat. plaustrum (wagen) hält; WACKERNAGEL im handwb. 226b leitet es ab von pflegen (wegen der 3. bedeutung), wogegen schon der ablaut uo spricht;
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